Donnerstag, 13. Dezember 2012

Der Hobbit - Eine Filmkritik


Ich war heute in "Der Hobbit" von Peter Jackson, dem Prequel von "Der Herr der Ringe".
In diesem Beitrag beschreibe ich was ich an dem Film nicht mochte, er wird also Spoiler enthalten.
Soviel zur Warnung.

Erstmal muss ich dazu sagen dass ich den Film in der ersten Vorstellung in "HFR" gucken wollte,
da es der erste Kinofilm ist der in diesem völlig neuen 48 Bilder pro Sekunde Format gedreht wurde.
Dies soll für einen natürlichen Look sorgen und gerade in 3D Bewegungsunschärfen verhindern.
Leider gab es da das übliche DRM Fuckup und die Dame am Einlass im Cinemaxx Bremen teilte mir mit dass diese Vorstellung ausfalle, weil sie den Schlüssel zum Decodieren des Films nicht bekommen haben. Der Film würde stattdessen im IMAX Kino gezeigt und ich bekäme noch eine Freikarte, ob ich damit einverstanden wäre. Ich dachte mir halt, ok, wenn ich schon mal hier bin, dann sehe ich den Film halt in klassischen 24fps 3D und benutze die Freikarte um ihn mir später nochmals in HFR anzuschauen. Pustekuchen! Wie ich zuhause feststellte ist die Freikarte auf 2D Vorstellungen begrenzt,
nicht für Sondervorstellungen zu gebrauchen und auch sonst noch arg beschnitten. So gilt offenbar auch noch dass neue Filme davon erstmal ausgeschlossen werden. Super! Echt toller Service....
(Dabei war das HFR-Versprechen überhaupt der Grund in DIESES Kino zu fahren!)

Nochmal werde ich den Film nun aber sowieso nicht schauen, dafür fand ich ihn leider zu schlecht.
Und das obwohl ich das Buch als auch die Jackson Verfilmungen des Herrn der Ringe sehr mag.
Doch leider ist dieser Film in meinen Augen nicht sehr gut, weil irgendwie weder Fisch noch Fleisch.
Tolkien schrieb den Hobbit noch bevor er überhaupt den Herrn der Ringe schreiben wollte eigentlich für seine Kinder. Hätte man den Film konsequent in diesem Kontext gedreht und ebenfalls einen Kinderfilm davon gemacht, wäre er wohl gut geworden. Doch das Arg auf drei Teile aufgeblasene Drehbuch versucht es scheinbar Kindern, wie auch Erwachsenen Recht zu machen und obendrein als Film krampfhaft an die "Der Herr der Ringe"-Filme anzuknüpfen. Und so verkommt der Film leider zu einem Mischmasch aus Slapstik und lächerlichen Szenen einerseits und brutalen Szenen mit Rollenden und Abgeschlagenen Köpfen und anderen Körperteilen andererseits. Zudem mit vielen Szenen die einfach nur überflüssige Kopien von Szenen aus den Herrn der Ringe Filmen sind.

Einzelne Szenen die mir negativ aufgefallen sind:
Radagast, mit Vogelnest im vollgeschissenen Haar, der niedlich keuchende Igel rettet
und mit einem von Hasen oder Kaninchen gezogenen Schlitten durch den Wald fährt.
Der beim Zaubern anfängt zu schielen und dem beim Rauchen Qualm aus den Ohren kommt.
Überhaupt, die ganzen Szenen mit ihm sind reichlich sinnlos. Warum belagern die Spinnen
überhaupt sein Haus und verschwinden dann plötzlich als er den Igel zurück ins Leben holt?
Und dann fährt er mit seinem Schlitten einfach über die Nebelberge? Denn Gandalf und die Zwerge
treffen ihn dann noch bevor sie den Zugang zu Bruchtal betreten. Radagast wohnt aber in Rhosgobel
im südlichen Düsterwald. Die Szene in Dol Guldur wirkt ebenfalls sehr billig und nicht grad stimmig.
Statt einer Festung ist es eine reine Ruine und der Auftritt des "Nekromanten" wirkt wie aus einem
drittklassigen B-Movie.

Die Ratszene in Bruchtal: Diese wirkt auch sehr eigen.
Gandalf scheint vor Galadriel zu kuschen und ihr irgendwie unterstellt zu sein. Saruman wirkt dort auch nicht überzeugend, so wie eigentlich die ganze Szene. Galadriel und Elrond wissen sofort dass es sich um ein Morgulmesser handelt, Saruman meint einfach es gebe dafür ja gar keine Beweise. Am Ende verschwindet Galadriel einfach so. Alles sehr seltsam, unstimmig und IMHO überflüssig.

Gandalf und der Nachtfalter: Einfach eine 1:1 Kopie der Szene auf dem Orthanc in Isengart.
Dabei entdecken die Adler im Buch selbst die Gruppe und kommen ihr zur Hilfe. Überflüssig.
(Von diesen Szenen gab es denke ich noch ein paar, kann sie aber grade nicht benennen.)

Überhaupt, die ganze Geschichte mit Azog dem Weißen Ork und dem ganzen Kampf am Schluss.
Dies hat man wieder so gemacht um einen Abschluss des ersten Teils zu haben, wie damals mit der Einführung von Lurtz dem Uruk-hai, gegen den dann Aragorn im ersten HdR Teil Kämfen durfte.
Nur wirkt dieser ganze Kampf auch wieder sehr aufgesetzt so wie er mit der Warg/Baumszene im Buch kombiniert wurde. Auch Bilbo der diesem Oberork so furchtlos gegenüber tritt, nur damit er im Handlungsbogen dann noch die Anerkennung Thorins erhalten kann, wirkt künstlich und ist SO aus Charaktersicht einfach nicht nachvollziehbar. Das ganze Ende fand ich extrem schwach.
Auch weil sich kein Zwerg nach den Adlern erkundigte und nicht ein Wort darüber verloren wurde.
Aber vor allem weil der Schlusskampf so wirr zusammengestückelt war. Dann wieder eine Szene mit dem bewusstlosen Thorin die viel zu sehr an jene mit Frodo aus dem HdR erinnerte.

Was mich aber auch sehr gestört hat sind die überflüssigen Actionszenen gewesen.
Etwa in der Orkhöhle, als die Zwerge dort mit dem ganzen Gestell abstürzen
(und der tote Orkkönig dann nach einem Spruch als Slapstikeinlage auch noch oben drauf fällt),
oder die Felsriesen auf denen die Zwerge herumklettern als diese sich einfach so grundlos bekämpfen.
Hier erinnerte es wieder einmal an den HdR Teil in Moria mit den einstürzenden Säulen.
Diese ist im Film ist einfach nur eine weitere Actionszene, um noch eine weitere einbauen zu können
und wirkt in meinen Augen irgendwie lächerlich.

Dass die Einladung zum Tee wegfiel und Bilbo sich von sich aus entschied ins Abenteuer zu ziehen,
statt wie im Buch von Gandalf überrumpelt zu werden, das lasse ich wie andere Szenen auch gerne
als künstlerische Freiheit gelten und kann da auch als Buchfan gerne drüber hinwegsehen.
(Auch das mit Thal IMHO zu nahe an dem Eingang zum Einsamen Berg liegt etc.)
Habe ich im HdR auch. Aber die genannten Szenen sind einfach nicht nur "anders als im Buch", sondern meistens schlecht umgesetzt und/oder schlicht überflüssig. Und das finde ich schade.
Alles in allem ist der Hobbit bei weitem nicht so ein guter Film wie Der Herr der Ringe.

Natürlich gab es auch ein paar nette Szenen:
Die Szene die erklärt warum Thorin "Eichenschild" genannt wird. Netter Einfall.
Ebenso der ganze Einzug des Drachen in den Erebor. Oder die Zwerge an sich.
Zwar kann ich sie immer noch nicht wirklich auseinander halten und allen ihre Namen zuordnen,
aber fast jeder ist wirklich ein eigener Charakter und vom Aussehen her ausreichend verschieden.
Auch die jüngeren Zwerge Nori, Ori, Fili und Kili setzen sich gut von Oin, Gloin, Balin und co ab.
Im Buch dagegen habe ich sie immer irgendwie als "Masse an Zwergen" wahrgenommen.

Gloin, der in Bruchtal aufgebracht fragt ob die Elben die Zwerge gerade beleidigt hätten, als sie Elbisch sprachen. Eine Anspielung an Gimli (seinem Sohn) und einer ähnlichen Szene im Herrn der Ringe.
Einige andere Szenen sind auch ganz witzig und Liebevoll ohne zu sehr Klamauk zu sein.
Leider überwiegen diese klamaukigen oder zu unernsten Szenen in meinen Augen aber.

Fazit:
Für einen Kinderfilm viel zu Lang und vor allem eindeutig zu Brutal.
Für einen erwachsenen Fantasyfilm und Prequel zu "Der Herr der Ringe" zu viele klamaukige Szenen und lächerlich kindliche Charaktere. Dazu viel zu aufgeblasen mit neuen Handlungsbögen und Szenen die an die HdR Filme anknüpfen wollen und diese oft nur kopieren. Ebenso wie Szenen die es einfach nur aus billiger Effekthascherei und Actionkino gründen gibt. Weniger wäre in diesem Film wirklich mehr gewesen. Mit einer neuen Schnittfassung ließe sich IMHO aber wohl noch ein guter Film draus machen.
Der 3D Effekt war ganz gut, am Anfang noch etwas unscharf, HFR kann ich leider nicht beurteilen.

Freitag, 7. Dezember 2012

Stromsparen

Ich hatte neulich in einem Forum ein Aspekt aufgebracht den ich für wichtig halte,
den Stromverbrauch, beziehungsweise die Energieeffizienz. Im Speziellen ging es hier um Spielekonsolen, weil in einem Artikel stand dasss Nintendos neue Wii U nur 33 Watt verbrauchen würde. Daraufhin meldeten sich die typischen Fanboy Trolle anderer Systeme und spotteten über die Priorität auf solche Aspekte, wobei man doch besser die Grafikperformance als alleiniges Merkmal bei der Entwicklung von Spielekonsolen berücksichtigen sollte und sie dafür liebend gerne eine Konsole mit über 200 Watt in kauf nehmen würden.

Nun, ich sehe das anders.
Nicht nur vor dem Hintergrund von Rohstoffknappheit und Energiewende müssen wir als Gesellschaft besser früher als später anfangen unseren Stromverbrauch zu reduzieren. Doch viele interessiert die Stromaufnahme ihrer Geräte überhaupt nicht. So gibt es verdammt viele die ihre alte 200 Watt Playstation 3 regelmäßig als Blu-Ray Player benutzen, wobei ein dedizierter Blu-Ray Player für 80 Euro nur noch 15-20 Watt beim abspielen verbraucht.

Ich bin schon lange vom Stromhungrigen Desktop PC auf Netbook und Lapotp umgestiegen,
die maximal nur noch unter 20 Watt inklusive Display verbrauchen, im durchschnitt noch weniger.
Einige meinen nun dass es sich im Geldbeutel nun auch nicht so wahnsinnig bemerkbar macht.
Aber vielleicht geht es beim Stromsparen nicht nur um das Geld?
Schon mal von verantwortungsvollem Handeln und von Nachhaltigkeit gehört?

Aber mir geht es nicht mal um ökologische Argumente, ich finde Effizienz einfach sexy!
Dinge die gleiches bei geringerer Leistungsaufnahme schaffen, wie Tablets oder Laptops die statt Videos im Prozessor zu berechnen, dafür optimierte Decodereinheiten in den Grafikchips benutzen.
Oder Prozessoren die sich bei geringer Last einfach heruntertakten. Das ist heute ja schon Standard, finde ich aber echt geil. Das ist halt technische Eleganz. Mit gutem Zweck als Nebeneffekt.

Der Mehrverbrauch einer PS3 gegenüber der Wii U mag zwar für den Einzelnen nun nicht viel ausmachen, aber diese Dinger werden Millionenfach verkauft. Man müsst nun mal ausrechnen wie viele Atomkraftwerke da Weltweit überflüssig wären wenn man das global gegeneinander austauschen würde.

Montag, 19. November 2012

Chilisaison 2012 - Das Fazit


2012 war meine erste "richtige" Anbausaison, nachdem ich 2011 ja schon erste Erfahrungen mit ein paar aus eBay Saatgut gezogenen Pflanzen gesammelt habe. Allgemein kann ich über die Saison nicht klagen, auch wenn vieles nicht so lief wie ich es geplant habe. Jedenfalls habe ich nun über 7 Kilogramm Chilis eingefroren und sicherlich noch mindestens 3 Kilo für den Grill, zu Pulver oder als Soße verarbeitet. Desweiteren war ich mit den Früchten meines Anbaus auch nicht knauserig und habe viel verschenkt.


Dabei lief nicht alles optimal.
Der Versuch den sonnigen Balkon eines Freundes für meinen Anbau mit zu nutzen schlug gehörig fehl und brachte keine Ernte. Um seine Pflanzen muss man sich halt selber kümmern...
Auch die Eisheiligen und die Schafskälte im Frühjahr und der Frost jetzt Anfang November haben viel vom möglichen Ertrag gefordert.

Das Wetter war zuerst etwas zu kalt und regnerisch, dann in der zweiten Sommerhälfte aber doch nochmal sehr sonnig. Mein Experiment mit der kopfüber aufgehängten Canario war ein voller Erfolg, die direkt in Beete ausgepflanzten Annuums und Rocotos jedoch nicht. Die Rocotos wuchsen im Gegensatz zu den Annuums zwar ausgezeichnet, doch der Ertrag war wenn über haupt vorhanden mehr als spärlich. Im Wintergarten hatte ich meine Chinense einquartiert, nachdem sie durch Hagelschauer im Frühjahr etwas gelitten haben. Dort fühlten sie sich auch ziemlich Wohl, vor allem die Madame Jeanette und die Bhut Jolokia hatten normal große Früchte, was sich  outdoor bei der NuMex Suave erst nach den sonnigen Wochen einstellte.

Froh war ich über den Tausch mit Frank vom chilico.de, der mir zu Anaheims und Big Jims verhalf und weshalb ich auch große Chilis mit geringer Schärfe zum füllen und grillen hatte. Vor allem da mich die Jalapeno Craigs Grande mit kleinen Pflanzen und null Schärfe sehr enttäuscht hatten. Meine Pläne jede Pflanze ausgiebig zu dokumentieren und zur Saatgutgewinnung die Blüten mit Teebeuteln zu versehen waren auch zum scheitern verurteilt. Einfach nicht praxistauglich.


Verbesserungen:
2013 werde ich einen Monat später mit dem Anbau beginnen, damit ich um die kalten Tage im Mai herum komme, die das Wachstum meiner Pflanzen um mindestens einen Monat eingebremst hatten. Zur Keimung im Heizungskeller werde ich nächstes Jahr dann Schnapsgläser statt Multitopfplatten verwenden, damit die gekeimten Pflanzen dann sofort in den hellen Anzuchtschrank umziehen können. Auch werde ich eine Lüftung in meine Anzuchtschränke einbauen um Blattödeme zu vermeiden, mit denen ich dieses Jahr etwas zu kämpfen hatte. Am eigentlichen Setup mit Anzuchterde, Composana und später TKS2 mit Perlit und Langzeitdünger der dann mit Hakaphos ergenzt wird werde ich jedoch wohl nichts andern. Das lief alles sehr zufriedenstellend mit den 14 Liter Töpfen. Einzig die dürren Bambusstäbe werde ich dann durch stabilere Gebilde ersetzen müssen. Die haben nachher die großen Pflanzen und Äste mit den vielen Früchten dran einfach nicht mehr gehalten.
Jedenfalls werde ich auch 2013 wieder Soße und Pulver machen. :)

Alle Bilder dieser Saison gibt es übrigens in meinem Picasa Album.
Und Videos in meinem Youtube Kanal.

Neues Blog

Nachdem oxblog.supersized.org mehr off als online ist und es mir da mit dem Blogsystem
sowieso nie wirklich gefallen hat, werde ich nun hier auf Blogger.com weiterbloggen.
Ich hoffe dass ich dann hier auch öfter dazu kommen werde....